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Ein Tagesausflug in die Calanche de Piana, mit ihren Tafoni, darf auf einem Roadtrip durch Korsika auf gar keinen Fall fehlen. Nach der Wanderung auf den Capu di a Veta, war der Ausflug in die Calanche mein zweites Highlight der Reise.

Auf der Karte sieht die Entfernung von Calvi dorthin wie ein Katzensprung aus. Wegen der kleinen Straßen, den vielen Kurven, aber vor allem wegen der Schönheit der Küste, dauert die Fahrt mindestens doppelt so lange wie gedacht. Wir haben so oft angehalten, die Natur und das Meer bestaunt und in irgendeinem typisch schrulligen Ort einen Kaffee getrunken, dass ich dachte, wir kommen überhaupt nicht mehr an.

​Wandern in der Calanche de Piana

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In die Calanche die Piana von Calvi aus

Bereits die Anfahrt ist ein Highlight. Auch wenn es sehr viel länger dauert, würde ich immer wieder die D81B nehmen, auch wenn es mit einem Wohnmobil an einigen Stellen zum echten Abenteuer wird.

Die Strecke ist extrem kurvenreich, aber landschaftlich wunderschön und führt immer an der Küste entlang. Die Berge, die Klippen, das Meer … einfach atemberaubend!

Kurz vor Galéria wechselt man auf die D81 Richtung Porto. Schon vor Porto hat man wunderschöne Ausblicke auf den Golf von Porto. Gottseidank gibt es immer wieder Parkplätze, an denen man anhalten, Fotos machen, die Schönheit der Landschaft bewundern oder einfach nur vor Glück Luft holen kann. Ehrlich: ich habe sofort verstanden, warum die Region um den Golf von Porto UNESCO Weltnaturerbe ist.

Wenn man Porto hinter sich gelassen hat, geht es weiter Richtung. Auch auf dieser Strecke hat man immer wieder unglaubliche Ausblicke auf Porto und die Buchten. Nach ungefähr sieben Kilometern beginnt die Calanche.

Für den von mir beschriebenen Spaziergang, kann man am Parkplatz nicht, da der beim Tête du Chien parken. Der Tête du Chien ist ein Felsen, der wirklich wie ein Hundekopf aussieht und markant rechts von einer engen Linkskurve steht.

Infos über die Calanche

Was ist die Calanche?

Die Calanche de Piana (korsisch: Les Calanques de Piana) ist eine der schönsten Landschaften, die ich bisher gesehen habe. Kennzeichnend sind verwitterte und erodierte Felsen, die orange, rosa und rot gefärbt sind, die sogenannten Tafoni. Die bizarren Gesteinsformen regen die Fantasie an. Die markantesten der Felsen der Piana haben deshalb Namen wie Herz, Hundekopf oder Schloß. Wenn die Sonne auf sie scheint, hat man das Gefühl als stünde man in einer Märchenwelt.

Ein paar Tipps vor einer Wanderung in der Calanche
  • Auch wenn ein Weg als „leicht“ eingestuft ist, eignet er sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht für gehbehinderte Menschen. Auch mit einem Kinderwagen oder Buggy wird man sehr bald erfolglos  wieder umkehren, da es sehr oft zum Beispiel Kletterpassagen gibt.
  • Unbedingt an Wander- oder Trekkingschuhe denken. Turnschuhe reichen auch, denn mit Sandalen oder FlipFlops sind die Wege zu gefährlich.
  • Unbedingt Wasser mitnehmen, es gibt zwar ab und zu Cafés oder Restaurants, aber eben meist am Ende der Wanderung.

 

Calanche
Calanche

Eine (kleine) Wanderung zum „Chateau“

Der Weg beginnt ganz gemächlich hinter dem Tête du Chien. Man kann ihn nicht verfehlen, da er gut markiert ist. Zunächst läuft man durch einen lichten Wald, überall liegen große Steine und Felsen herum. Unwillkürlich fühlt man sich wie in einem Feenwald, in dem ein Riese mit Felsen gespielt hat. Als ich in der Calanche de Piana war, war der Himmel zu diesem Zeitpunkt eher grau und diesig, so dass dieses mystische Gefühl noch eindrücklicher war.

Irgendwann beginnt der Weg steiler und schmaler zu werden und die ersten Felsformationen tauchen auf. Schon hier ließ mich die sich abzeichnende Schönheit immer wieder stehenbleiben und sprachlos staunen, weil die Landschaft so unglaublich schön war.

Bevor man am Ende erreicht man einen Aussichtspunkt mit Blick auf die Calanche de Piana und das Chateau erreicht muss man eine Passage überwinden, auf der man nicht nur gemächlich dahinwandert. Der Weg wird zum Pfad und immer wieder müssen Felsen überklettert werden. 

Calanche
Calanche
Calanche
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Calanche

Vom Aussichtspunkt aus hat man neben dem wunderschönen Blick auf die Tafoni auch eine tolle Aussicht auf‘s Meer und die Klippen. Hier sollte man sich Zeit nehmen und einfach verweilen und genießen.

Ich habe viele Leute gesehen, die nur schnell einige Fotos geschossen haben und dann umgedreht sind. Meiner Meinung nach ein schwerer Fehler, denn so richtig wirken Felsen und Meer erst, wenn man sie lange auf sich wirken lässt und auch das veränderte Farbenspiel durch den veränderten Sonnenstand mitbekommt.

Calanche
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Calanche

Rückweg und Tipps

Wieder am Parkplatz angekommen, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man fährt gleich weiter (z.B. nach Piana) oder man läuft ca. 10 Minuten an der Straße entlang.

In diesen 10 Minuten hat man weiterhin zauberhafte Ausblicke auf die Calanche und landet schlussendlich beim Restaurant „Les Roches Bleues“. Hier kann man bei einem Café au lait oder noch besser einem Pietra die Eindrücke sacken lassen und weiter ganz still auf die Calanche blicken und den Formationen im Stillen Namen geben.

Tipps zum Schluß

Diese kleine Wanderung ist am Schönsten am frühen Abend oder kurz vor Sonnenuntergang. Durch die Sonneneinstrahlung um diese Uhrzeitleuchten die Felsen noch schöner in allen Rotschattierungen.

Weitere Wanderungen in der Calanche, auch mit höherem Schwierigkeitsgrad, findet ihr hier.