© Reise durch mein buntes Leben | HankaIch kenne sehr viele Leute, die wie ich in ihrer Kindheit und Jugend Reitstunden hatten und davon träumen, am Strand zu reiten. Nachdem ich bereits einmal auf Mallorca versucht habe, mir diesen Traum zu erfüllen, sollte es nun in Tarifa endlich so weit sein.

Nach meinen Erfahrungen auf Mallorca war ich skeptisch. Dort waren die Pferde zwar scheinbar gut gehalten, aber trotteten dann emotionslos hintereinander her und man hatte das Gefühl, einfach „mitzufahren“. So viel kann ich schon sagen, dass war hier erfreulicherweise ganz anders.

In Tarifa reiten, aber wo?

Im Vorfeld habe ich mir natürlich Gedanken gemacht und ein bißchen recherchiert. Hurricane Hipica Tarifa habe ich aus mehreren Gründen gewählt: die Nähe zum Campingplatz Empfehlung von einheimischen Freunden durchwegs gute Resonanz und Bewertungen in diversen Portalen.

Ihr findet den Stall direkt beim Hotel Hurricane, ca. 7 km Richtung Cadiz fahren, dann ist es auf der linken Seite nicht zu übersehen. Man kann ganz unterschiedliche Touren buchen:

  • 1 Stunde am Strand oder in den Bergen
  • 1,5 Stunden in den Bergen und am Strand
  • Tagesausflüge
  • und vieles mehr

Der Stall

Schon als ich mit Klaartje für mich und drei Freunde einen Termin vereinbarte, war ich positiv überrascht. Außer mir waren alles blutige Anfänger und die Besitzerin hat ganz genau nach Vorkenntnissen gefragt. Die von uns gewünschte Uhrzeit war dann auch, wegen der Pferde nicht möglich, denn die waren noch auf der Weide. Klaartje erklärte mir, dass alle ihre ihre Pferde grundsätzlich auf der Weide sind und dort gemeinsam mit Rindern, Ziegen, Schweinen und anderem Getier frei in einer Herde leben und nur zum „arbeiten“ geholt werden. Das hatte ich bereits am Tag vorher gesehen. Ähnlich wie auf unseren Almen können sich die Tiere auf einem riesigen Gebiet wirklich frei bewegen.

Dadurch, dass die Andalusier im Herdenverband sind und absolut angemessene Arbeitszeiten haben, sind sie bei den Ausritten ausgeglichen und motiviert.

Nächste Überraschung: vor allem andere erhält man Reitstiefel und vernünftige Helme, beides hat man ja nicht unbedingt im Urlaub. Auch die Aufstiegshilfe ist für die Pferde und Reiter angenehm, weil die spanischen Sättel hinten doch ungewohnt hoch sind.

Noch ein Wort zu den Preisen: die sind vielleicht für spanische Verhältnisse nicht die allergünstigsten, aber dafür kann man sehr sicher sein, dass man auf glücklichen Tieren reitet, die artgerecht gehalten und liebevoll behandelt werden.

Der Ritt

Jede*r bekam das Pferd, das zu ihm/ihr passte (war zu mindest mein Eindruck) und eine ausführliche Einführung, wie die Pferde zu reiten sind. Wow, was für eine Umstellung, reiten ohne Trense, aber eine tolle Erfahrung, ich möchte nie mehr anders reiten. Wenn alle aufgesessen sind, dann geht es los, nicht ohne das Klaartje nochmal darum bitte, die Pferde gut zu beobachten, damit sie „während der Arbeit nicht anfangen zu fressen“. Ich grinse in mich hinein und bin echt gespannt, wie das meine Reitanfängerfreunde meistern. Das Gras ist jetzt im Dezember frisch und grün und ehrlich verlockend für jedes Pferd. Ich sollte mich noch umschauen, denn bald war ich sehr damit beschäftigt, mein Pferd zu beobachten, denn der war der größte Vielfraß. Nachdem ich mit meinem Andalusier die Fronten geklärt hatten, konnte ich meinen Ritt genießen.

 

Zunächst ging es durch einen kleinen Wald unter der Bundesstraße entlang und dann in die Berge, querfeldein.

Um uns herum Rinder, andere Pferde aber keine Menschen.Wir genießen die schöne Landschaft und Klaartje zeigt uns sogar einen Geier, der über einer der Bergspitzen kreist. An einem Brunnen dürfen alle Pferde saufen und dann geht es zurück nach unten, endlich Richtung Strand.

Ein bißchen enttäuscht war ich dann schon, denn direkt am Strand konnten wir nur kurz reiten. Dafür konnte aber niemand etwas: es war windig und – Überraschung! Der Strand war voll mit Surfern, Spaziergängern, Hunden, Fahradfahrern… .

 

Also durch die Dünen wieder in einen kleinen Pinienwald und zurück zum Stall. Mein erster Gedanke: kann ja noch nicht sein, wir sind ja erst eine halbe Stunde unterwegs. War natürlich falsch, die 1,5 Stunden sind einfach im Flug vergangen.

Vielleicht bin ich nächstes Jahr wieder in Tarifa, dann werde ich sicher wieder reiten gehen und ganz sicher wieder hier.

Mein Tipp und meine Eindrücke sind natürlich ganz subjektiv. Wer professionelle Tipps für Andalusien sucht, findet sie zum Beispiel in diesem Reiseführer von Michael Müller

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