© Reise durch mein buntes Leben | HankaAuch wenn ich jetzt nicht der Megafußballfan bin, schau ich doch, wenn es sich ergibt, ganz gerne Fußball. Deshalb stand ein Besuch in der Allianz Arena bei einem Fußballspiel auch auf meiner Bucket List. Zur Karte für ein Spiel des FC Bayern kam ich dann wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind und habe als neugieriger Mensch natürlich sofort zugesagt.

Meine Premiere fand dann also am letzten Novembertag bei einem Abendspiel der Bundesliga statt. Temperaturmäßig eher ein semiguter Zeitpunkt, aber man kann ja nicht alles haben. Dick eingepackt im Zwiebellook machte ich mich also auf den Weg.

Ein paar Fakten vorneweg

 

Die Allianz Arena gehört dem FC Bayern, ist ein reines Fußballstadion, wurde am 30. Mai 2005 eröffnet und hat Platz für ungefähr 75.000 Zuschauer. Berühmt und beliebtes Fotomotiv ist die Arena, neben ihrer Bedeutung als Fußballstadion auch durch ihre Lage direkt neben der Autobahn und natürlich ihre geniale Beleuchtung.Wie jeder große Verein betreibt auch der FC Bayern in der Arena noch eine Erlebniswelt, in der einem als Fan mit Sicherheit das Herz ganz weit aufgeht.

Anfahrt

Dick eingemummelt mache ich mich auf den Weg. Verfehlen kann man es eigentlich nicht, wenn man immer den rot-weißen Massen hinterherläuft. Vom Marienplatz mit der U6 Richtung Fröttmaning bzw. Garching. Auch hier herrscht in den Wagen ein Gedränge, das an den Adventssamstagen sonst nur in die andere Richtung zu finden ist. Friedlich, leicht Bier geschwängert und die meisten auch schon ein wenig aufgekratzt. Vom U-Bahnhof Fröttmanning muss man noch ein ganzes Stückchen laufen und blickt dabei die ganze Zeit auf die wunderschöne Arena.

Um an mein Ticket zu kommen, musste ich noch einmal an der Arena vorbei auf den nördlichen Busparkplatz. Das war nochmal ein ganz anderes Erlebnis, denn plötzlich war ich mittendrin im Fanleben derer, deren Leben Fußball ist. Aus vielen Bussen dröhnte Musik – eine Mischung aus Ballermann, Wiesn und FC Bayern, überall gab es Bier und an manchen Bussen wurde sogar gegrillt. Am richtigen Bus angekommen, wurde ich begrüßt, als würde man micht schon 100 Jahre kennen und zack, sofort hatte ich ein Bier in der Hand.

Das Erlebnis

Als das Bier ausgetrunken und die Karte übergeben war, machten wir uns ungefähr eine Stunde vor Spielbeginn auf den Weg ins Stadion. Da die Karten leider nicht für die Süd- sondern Nordkurve waren, war der Weg nun nicht mehr weit. Hier noch ein Funfact am Rand: bei der Einlaßkontrolle gibt es tatsächlich einen Dameneingang und – man glaubt es kaum – die Schlange hier ist viel länger, als bei den Männern. Sind wir Frauen gefährlicher?

Blog 338 Reihe 7 ist im Oberrang in der Nordkurve direkt neben dem Gästeblock. Noch „schnell“ was zu trinken holen, bevor das Spiel losgeht… Ja, schnell ist dann auch das Problem: nicht unbedingt wegen der Schlangen vor den Kiosken, sondern weil ich ja nicht wusste, dass man nicht mit normalen Geldmitteln zahlen kann. Also Arenakarte besorgen, aufladen und nochmal anstellen und dann hinsetzen.

Und ehrlich, ich war echt überrascht und hätte es so nicht gedacht. Irgendwie ähnelt die Atmosphäre der eines großen entspannten Familienfestes. Viele Frauen jeden Alters, Familien, Väter mit ihren Kindern und Pärchen alles dabei, neben den super hardcore Fans in der Südkurve. Und diese Stimmung zieht einen in den Bann, ob man will oder nicht.

Pünktlich mit dem Anpfiff ist es so, als habe man nie etwas anderes gemacht. Man leidet, freut sich, springt auf, ärgert sich, schimpft und klatscht – alles im richtigen Moment und nicht etwa weil man es sich von erfahrenen Stadiongängern abschaut, sondern weil man es in dem Moment fühlt. Trotz eisiger Kälte vergeht die Zeit wie im Flug und schon ist das Spiel zu Ende – eigentlich traurig. In meinem Fall doppelt, denn die Bayern haben verloren.

Mein Fazit und das wird jetzt einige überraschen: gegen eine Wiederholung hätte ich nix und dann klappt‘s vielleicht auch mit dem Sieg.