© Reise durch mein buntes Leben | HankaDie National Gallery stand schon immer auf meiner To-Do Liste für London ganz weit oben.

Hundert Mal läuft man an dem Museum vorbei, weil sie so exponiert liegt und jedes Mal wird der Besuch verschoben. Einmal zu gutes Wetter, einmal Weihnachten, verabredet … . Aber dieses Mal hat es geklappt und zwar nicht, weil ich keine Ausrede mehr hatte, sondern einfach weil ich Lust dazu hatte und es mir vorgenommen habe.

Vielleicht fragt sich jetzt so manch eine*r, wie man da hundert Mal vorbeilaufen kann? Ganz einfach, weil die National Gallery direkt am Trafalgar Square liegt.

Naja, und der Trafalgar Square ist natürlich einer DER Orte in London, an denen kein Londontourist vorbei kommt.

Ein paar Fakten

Das Gebäude

Die National Gallery ist in einem wirklich pompösen Gebäude, mitten im Zentrum von London direkt am Trafalgar Square, untergebracht.

Die Initialzündung für dieses Museum war im Jahr 1824 , durch den Kauf der Sammlung des russischen Bankiers Angerstein durch die Britische Regierung. Zwei weitere Herren schenkten der neu gegründeten Galerie ihre Sammlungen aus dem 15. Jahrhundert etwas später. Sie verbanden dies aber mit der Bedingung, dass es für die Kunstwerke ein vernünftiges Gebäude geben müsste. Dies wurde dann auch gebaut und 1838 eröffnet. Auf dieser Basis erweiterte sich die Sammlung in den nächsten Jahrzehnten sukzessive durch den Ankauf immer weiterer Bilder. Damit wurde das Gebäude schon nach 40 Jahren zu klein und wurde um den Ostflügel erweitert.

Anfang der Neunzigerjahren des 20. Jahrhundert kam noch der Sainsbury Flügel dazu, der sich trotz des Postmodernen Stils meiner Meinung nach harmonisch in das Gebäude einfügt. Hier befindet sich auch der Eingang.

Mein Tipp, einfach mal reingehen und staunen. Warum? Das erfahrt ihr etwas später in diesem Blogpost.

Wie kommt man hin?

Wie oben bereits erwähnt, liegt die National Gallery sehr zentral im Zentrum Londons. Wenn man in Soho oder Chinatown unterwegs ist, sind es nur ein paar Gehminuten zum Trafalgar Square. Auch vom London Eye oder Big Ben läuft man nur ungefähr 15 Minuten zu Fuß. Außerdem halten viele Busse am Trafalgar Square und zwar so viele, dass ich die diese Linien nicht alle aufzählen kann. Charing Cross Station, zu erreichen mit Northern Line oder Bakerloo, oder Leicester Square, angefahren von Northern Line und Piccadilly Line, sind die U-Bahnstationen, an denen man aussteigt.

Das Museum

Wie alle großen Museen, ist auch der Eintritt in die National Gallery gratis. Eintritt kosten lediglich die Sonderausstellungen. Das Museum öffnet jeden Tag um 10.00 Uhr und schließt um 19.00 Uhr. Freitags hat man bis 22.00 Uhr Zeit durch die wunderschönen Räume zu schlendern.

Die National Gallery ist, mit einem Umfang von ungefähr zweieinhalbtausend Werken, eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Das Besondere hier ist in meinen Augen die große Bandbreite der Bilder, die vom 13. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert reicht.

Von der Renaissance bis zum Impressionismus sind große Werke aller großen Meister der jeweiligen Epoche zu sehen.

Ohne alle aufzählen zu können, möchte ich doch ein paar Namen droppen, damit deutlich wird, wie sehr es sich lohnt, ein paar Stunden hier zu verbringen: Botticelli, Raphael, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Tizian, Holbein, Caravaggio, Rembrandt, Rubens, Cezanne, Van Gogh, Renoir, Goya und Monet ….

Ich habe selten so wunderschönen Museumsräume gesehen

Und selbst, wenn man mit bildender Kunst, trotz der wirklich spektakulärem Kunstwerke, nichts am Hut hat, sollte man sich den Spaß machen und einfach mal durch die Räume gehen. In wunderschönen Farben gestaltet, mit schönen Türen, aufwändigen Verzierungen und verschiedene Kuppeln und Dachkonstruktionen.

Ich selbst bin tatsächlich zweimal durchs Museum gelaufen. Einmal, weil ich die Räume so schön fand und mir erstmal die genau angeschaut habe und einmal, um mir die Bilder anzuschauen.

 

Eine kurze Anekdote am Rande:

In der National Gallery gibt es, wie mehrfach erwähnt, eine große Anzahl wirklicher Meisterwerke verschiedenster Epochen. Man kann wirklich gut durch die Räume schlendern und in Ruhe jedes Bild betrachten, das man möchte.

Bis auf eins. Die Sonnenblumen von Van Gogh. Für mich unerklärlicher Weise stand vor diesem Bild eine große Traube von Menschen, die aber weniger das Bild anschauten sondern mal wieder alle damit beschäftigt waren, Selfies zu machen oder das Bild zu fotografieren.

Ich habe sogar einige beobachtet, die im Stechschritt durch alle Räume marschiert sind, ihr Bild mit den Sonnenblumen gemacht haben und dann zielstrebig das Museum verlassen haben. Das ich das nicht verstehe, ist wahrscheinlich jedem klar, mir stellt sich aber auch noch die Frage, warum ausgerechnet die Sonnenblumen? Die gibt es ja nun wirklich mehrfach und sie sind sicher auch nicht Van Goghs bestes Bild.

 

Noch ein Tipp am Schluß: Wer ein wirklich schönes Foto vom Trafalgar Square haben möchte, sollte das beim Herausgehen aus dem Museum machen und zwar noch bevor man die Treppen hinuntergeht.