Mit dem Wohnmobil über den Brenner, nach Livorno und von dort mit der Fähre nach Bastia, führte mich dieser Korsikabesuch zunächst in den Nordwesten Korsikas – nach Calvi.

Ich war sehr gespannt, was mich erwartet, hatte ich doch nur Schwärmereien, fast schon Schilderungen wie aus einem Paradies gehört. Und ich bin nicht enttäuscht worden, ganz im Gegenteil, zu den Schwärmerinnen gehöre ich jetzt auch.

 

Die Stadt

Calvi, Hauptort der westlichen Balagne, ist eine Hafenstadt im Nordwesten Korsikas. Die Bucht von Calvi hat einen gut fünf Kilometer langen, flach abfallenden, feinen Sandstrand, an dem man auch im September noch herrlich baden, in der Sonne liegen oder einfach nur spazieren gehen kann. Am Strand befinden sich zahlreiche Restaurants und Bars, die wie alles in Korsika nicht gerade günstig sind, aber ein Glas eisgekühlter Weißwein oder ein Pietra gehen immer.

Wer mit Zelt, Camper oder Wohnmobil unterwegs ist, kann den nur 100 m vom Strand entfernten Campingplatz „La Pinède“ nutzen, der erstens alles bietet, was das Herz begehrt und zweitens wunderschön unter Pinien liegt.

Von dort aus führt ein Holzsteg immer am Strand entlang in die Stadt, die in nur 20 Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Wer gerne Billigurlaub in großen All-inclusive Hotels macht, ist in Calvi nicht richtig. Korsika ist eine Insel für Individual- und Aktivurlauber, auch wenn der Strand von Calvi zum Dauerfaulenzen einlädt.

© Reise durch mein buntes Leben | CalviSchon vom Strand aus blickt man auf die Stadt, mit der charakteristischen genuesischen Zitadelle aus dem 15. Jahrhundert, die über der Stadt, wie auf den Felsen gepfropft, thront.

 

Besonders Spaß macht es, stundenlang durch die kleinen kopfsteingepflasterten Gassen zu streifen. Treppen rauf, Treppen runter und hinter jeder Ecke gibt es etwas Neues zu sehen. Gedankenverloren vor sich hin träumen oder einfach die Stadt wirken lassen, ich glaube für jeden Geschmack ist etwas dabei.Was aber auf gar keinen Fall passiert wird: kaum jemand wird Calvi einfach von der To-do abhaken.

Hier findet man auch die Überreste des angeblichen Geburtshauses von Christoph Columbus in der Carrughju Di U Filu, den Rest des Hauses haben die Engländer 1794 zerschossen. Columbus war Genueser und da Korsika damals zu Genua gehörte, scheint es logisch, ihn aus heutiger Sicht selbstverständlich als Korsen und nicht als Genueser zu sehen – was wäre die Welt nur ohne die Korsen? Man weiß es nicht…..

Einmal durch die Stadt

Ein Labyrinth schmaler Gassen, Treppenwegen und Durchgängen verbindet irgendwie alle Häuser miteinander. Beim Bummel entdeckt man mal ein liebevoll restauriertes scheinbar aus dem Fels wachsendes Haus, mal ein verfallenes. Verwunschene kleine Gärten mit großen Feigenbäumen, kleine Restaurants, verwinkelte romantische Gassen.

Irgendwo stößt man immer wieder auf die alten Befestigungsmauern. Von den Festungswerken der Zitadelle aus hat man einen dauerhaft wunderschönen Blick: © Reise durch mein buntes Leben | Calvi

auf den Hafen und die Marina mit ihren vielen Bars, Restaurants und Cafés, Revellata, die Bucht von Calvi mit ihrem feinen weißen Sandstrand, der schon fast an die Karibik erinnert, oder einfach aufs Meer.

 

Die Kathedrale St. Jean Baptiste sollte man auf keinen Fall auslassen. Sie beeindruckt weniger durch Größe, Prunk und Kirchenschmuck, als durch ihre Schlichtheit und den schönen Altar. Leider konnte ich dort kein Konzert hören. Wer die Gelegenheit dazu hat, sollte diese aber unbedingt wahrnehmen, da der Bau eine unglaublich schöne Akustik haben soll.

Anschließend kann man am Hafen, wo sich eine nette Bar oder Restaurant ans nächste Café reiht, ein Pietra (korsisches Bier mit Kastanienaroma), einen Rosé oder einen Apéro genießen. Der Blick schweift über die großen Yachten, die hier zum Teil liegen. Alternativ bummelt man einfach durch die dahinterliegende Straße und stöbert in den vielen kleinen Geschäften. Dort sind neben viel Touristennepp auch richtig hübsche kleine Läden zu finden, in denen man schöne,  auf Korsika hergestellte Dinge entdecken kann.

Für mich gehört unbedingt ein Besuch in dem kleinen Feinkostladen (den Namen habe ich leider vergessen) dort dazu. Dort hängen die Schinken (Coppa und Lonzu) und Wildschweinsalamis von der Decke und die Regale sind voll von Köstlichkeiten wie Gewürzen, Marmeladen, Tapenaden – ein Traum für jeden, der gerne ißt und kocht.

 

Ausflugstipps

Für alle, die nicht ihren gesamten Urlaub am Strand, beim sightseeing oder shoppen verbringen möchten, hier einige Tipps. Eine ausführliche Beschreibung steht dann hinter dem link.

  • Die Wanderung zur berühmten Madonna ist eine gemütliche Halbtagestour mit wunderbarem Ausblick und kombinierbar mit einer halbtägigen Wanderung zur Punta de la Revellata.
  • Wer hoch hinaus und sich ein bißchen auspowern und anstrengen möchte, dem sei die Besteigung des Capu di a Veta empfohlen. Auch hier ist die Beschreibung der Tour hinter dem link versteckt.
  • Ein Tagesausflug nach Asco bzw. ins Ascotal kann ich allen wärmstens empfehlen, die Lust auf Action, Bewegung, wunderbare Natur und Berge haben.

Da meine Reiseberichte, auch über Korsika sehr individuell, emotional und damit natürlich auch subjektiv sind, kann ich allen, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind, einfach mal, ,zusätzlich zu meinem Blog natürlich, in einem guten Reiseführer zu stöbern. Man will sofort losfahren 🙂 

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