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Auf einem Roadtrip durch Korsika sollte man unbedingt einmal ein paar Tage in Calvi verbringen. Die Stadt vereint gleich drei wunderbare Eigenschaften. Ein Städtchen, Berge und Meer, alles ist hier vereint und ohne Auto erreichbar. Wer gerne wandert, ohne auf einen Berg zu steigen und trotzdem Berge und Meer vor Augen haben möchte, für den ist diese Tageswanderung genau die Richtige.

Diese Tagestour zur Spitze der Halbinsel La Revellata wird allen Spaß machen, die sich gerne bewegen und eine gute Kondition haben. Sie ist abwechslungsreich, aber ungefähr 19 km lang und  es gibt einige Höhenmeter (rauf und wieder runter) zu bewältigen.

Zwei in eins – Tageswanderung mit Aussicht auf Berge und Meer

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Zu Beginn ein paar Tipps und Infos

  • Auch auf dieser Tour sollte man früh los gehe, den 19 Kilometer sind natürlich gut machbar, aber wegen der Bade- und anderer Pausen, sollte man das eine oder andere Stündchen mehr einplanen.
  • Unbedingt eine Kopfbedeckung mitnehmen und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen. Auf der gesamten Strecke gibt es so gut wie keinen Schatten und ohne Kopfbedeckung.
  • Ausreichend Wasser und natürlich eine Brotzeit mitnehmen, denn unterwegs gibt es keine Möglichkeit, einzukehren. Außerdem ist ein Picknick immer schön
  • Auf jeden Fall Wanderschuhe mit gutem Profil oder Trekkingschuhe anziehen. Der Weg ist nicht schwer zu gehen, aber eben ziemlich weit. Gute Turnschuhe tun es auch, aber Flip Flops oder Sandalen sind eindeutig die falsche Wahl.
  • Nichts spricht dagegen, diese Wanderung auch mit Kindern zu machen, vielleicht sollte man sich dann aber meinen Tipp am Ende des Blogposts zu Herzen nehmen
  • Hunde mit guter Kondition kann man gut mitnehmen, auch für sie bitte an genügend Wasser denken.
  • Last but not least, Badesachen nicht vergessen.

Auf dem Weg zur Kirche Notre-Dame-de-La-Serra mit Blick auf Berge und Meer

 
Vom „Störrischen Esel“ bis zur Kapelle

Der erste Teil der Wanderung startet genau wie die Tour auf den Capu di a Veta  idealerweise am Feriendorf „Zum störrischen Esel“. Hier kann man parken oder sich einfach absetzen lassen. Zunächst geht man auf der Straße geradeaus, bis man am Ortsende das „Hotel Corsica“ erreicht. Hier biegt man rechts ab und wandert auf einer ausgespülten Sand-Schotterstraße ungefähr eine halbe Stunde immer bergauf. Man ist umgeben von der Macchia, die bestimmt im Frühling und Sommer wunderschön duftet. Egal wohin man schaut, man hat immer das Meer oder die Berge vor Augen.

Nach ungefähr einer halben Stunde bergauf, gibt es einen Wegweiser zur Kirche Notre-Dame-de-la-Serra. Wenn man den sieht,  ist man auf alle Fälle richtig. Jetzt geht es auf einem breiten Weg immer auf dem Bergrücken entlang weiter durch die Macchia. Der Weg ist gesäumt von Büschen, wilden Felsformationen und immer wieder dem Blick auf Calvi und das Meer. Ungefähr zwanzig Minuten später sieht man zunächst einen Friedhof, scheinbar mitten in der Macchia und gleich danach die wunderschöne Kapelle auf einer Anhöhe.

Wer möchte, kann sich den Friedhof anschauen, das Tor ist offen. Ich habe darauf verzichtet. Der Anblick von oben war wunderschön, aber was soll ich mir die Grabmäler von mir unbekannten Menschen ansehen?

Die Kapelle Notre-Dame-de-la-Serra

Der Weg bis zur Kapelle Notre-Dame-de-la Serra, die sehr exponiert auf einem Felsen steht ist nun nicht mehr weit. Dort findet man auch die namensgebenden Madonna (auf korsisch: „A Madonna di a Sarra“), die von hier oben auf Calvi, deren Schutzheilige sie ist, blickt. Die Kirche, so wie sie  jetzt hier steht, wurde im 19. Jahrhunderten auf den Resten des ursprünglichen Baus, der während der englischen Belagerung im 18. Jahrhundert zerstört wurde, errichtet.

Leider war die Kirche geschlossen, da sie anscheinend gerade renoviert wird. Durch einen Türspalt konnte ich zumindest sehen, wie gerade eine kleine Madonnenfigur bearbeitet wurde. Dass die Kapelle nicht geöffnet war, war insofern nicht schlimm, als es auch so dort oben sehr schön ist. Wieder einmal hat man einen fantastischen Blick auf die Bucht von Calvi und die Landschaft, Berge und Meer, rundherum.

Die kleine Anlage rund um die Kirche und die wunderschöne Madonna, ist auch wegen der Sitzmöglichkeiten im Schatten ein idealer Ort, um Pause und Brotzeit machen oder einfach mal in sich zu gehen. Hier ist zudem die letzte Gelegenheit, sich ein bißchen Schatten zu gönnen, denn den gibt findet man später gar nicht mehr.

Besonders berührt hat mich eine Ecke an der Mauer, an der Täfelchen, Zettel, und Steine mit Wünschen und Danksagungen angebracht und abgelegt waren.

 

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Kleine Pfade, Berge und  Meer – der Weg zum Parkplatz von La Revellata

Nach der ausgiebigen Pause an der Kirche und wahrscheinlich sehr vielen Fotos vom Blick auf Berge und Meer, genauer gesagt auf die Bucht von Calvi, wandert man weiter Richtung La Revellata. Die ersten ungefähr 300 Meter führen leider über die Straße, auf der Touristen und Einheimische mit Autos, Rollern und Bussen zur Wallfahrtskirche fahren. Nach ungefähr fünfzig oder hundert Metern sieht man auf der rechten Seite eine gefasste Quelle mit hervorragendem kalten Wasser. Ich kann allen nur raten, hier die Wasserflaschen noch einmal aufzufüllen, denn es ist auf der gesamten Wanderung die letzte Möglichkeit.

Kurze Zeit später kann man wieder auf kleine Wanderwege wechseln und durch die wunderschöne Macchia laufen. Ab und zu kreuzt man wieder die Straße, die in Serpentinen vom Berg hinunter führt. Sowohl die kleinen Wanderwege, als auch die Straße führen zum Parkplatz der Halbinsel La Revellata. Dieses Wegstück, das nur bergab führt, ist rückblickend das langweiligste der gesamten Wanderung. Natürlich hat man auch von hier immer wieder einen schönen Blick auf das Meer, aber nicht vergleichbar mit den Ausblicken auf dem ersten Teilstück und auch nicht mit dem, was uns später erwartet. 

Am Parkplatz angekommen  hat man die Qual der Wahl: es gibt viele Wege, die zum Leuchtturm und Aussichtspunkt führen. Schöne und weniger schöne, aber alle haben den gleichen Endpunkt: das Lighthouse am Ende der Halbinsel.

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Die Halbinsel La Revellata und immer noch mit Blick auf Berge und Meer

Vom Parkplatz zur Punta di Revellata, immer durchs Naturschutzgebiet

Obwohl es für einen Septembertag sehr heiß war, haben uns für die anstrengendere Variante, den, ich nenne es mal „Höhenweg“  entschieden. Dieser Weg führt als Sandpiste fast genau durch die Mitte von La Revellata hindurch. Man läuft die gesamte Zeit durch die Macchia und kann jetzt im Herbst ihren Duft nur erahnen. Ab und zu findet man an der Westseite einen Platz, von dem aus man einen herrlichen Blick auf das türkis glitzernde Wasser und die wunderschönen Fjorde werfen kann. Auch wenn man unendlich Lust hat, genau jetzt dort ins Wasser zu springen, hier hat man ohne Boot keine Chance, die Küste ist einfach zu steil.

Nach einer guten dreivierte Stunde erreicht man die Spitze der Landzunge, die Punta di Revellata. Der Leuchtturm und der größte Teil des Geländes unmittelbar außen herum gehören zu einem meeresbiologischen und ozeanographischen Forschungsinstitut und können deshalb nicht betreten werden.

Allerdings gibt es so etwas wie einen gesicherten Aussichtspunkt von dem aus man einen herrlichen Blick aufs Meer hat. Ein Blick über die Klippen nach unten zeigt ein wunderschönes wildes Spiel von Wellen und Strömungen. Es ist sehr windig hier und trotzdem genau der richtige Platz, um sich noch einmal auszuruhen, etwas zu essen und zu trinken oder einfach aufs Meer zu schauen.

Endlich Badespaß

Ab jetzt geht es zurück nach Calvi. Der Rückweg führt über einen kleinen schmalen Wanderweg durch das Naturschutzgebiet direkt an der Ostseite der Halbinsel. Immer wieder wandert man an kleinen oder größeren Buchten vorbei. Manche haben einen Sandstrand, einige mit einen kleinen Kiesstrand.  Hier kann man herrlich baden, schnorcheln oder sich ganz einfach ausruhen und die Füße ins kühle Wasser hängen. Je näher die Bucht, für die man sich entscheidet an der Punta di Revellata liegt, desto weniger Menschen wird man treffen. Bei allem Spaß, den man sicherlich hat, sollte man nie vergessen, dass die gesamte Halbinsel ein Naturschutzgebiet ist.

Nun sind es nur noch zweieinhalb oder drei Kilometer bis man Calvi erreicht. Für uns ging es dann noch weiter entlang der Bucht und dem wunderschönen Sandstrand, da wir mit dem Wohnmobil auf der anderen Seite der Stadt standen. Mir schien das unendlich weit weg. Nach einem Glas eiskaltem Weißwein und Eiswürfeln für den Hund, war die Strecke nur noch ein Spaziergang.

 

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Resumée, Tipps und Alternativen

Alternativtipps

Vor allem, wenn es heiß ist oder man mit Kindern unterwegs ist, dann ist diese Wanderung schon sehr lang. Für all diejenigen, die nur einen Halbtagesausflug machen wollen, empfehle ich folgendes:

  • eine Wanderung mit dem Schwerpunkt Berge: in diesem Fall wandert ihr gemütlich den ersten Teil bis zur Wallfahrtskirche und geht von dort aus über einen Pfad durch die Macchia nach Calvi zurück.
  • eine Wanderung mit Schwerpunkt Meer: in diesem Fall startet ihr am Parkplatz der Halbinsel und genießt den schönen Weg immer an der schönen Küste entlang bis zum Leuchtturm. Auf dem Rückweg ist dann Badespaß angesagt.

Wer sich nur die Kirche anschauen und den schönen Blick auf Berge und Meer genießen möchte: aus Calvi führt eine Straße nach Notre-Dame-de-la-Serra, wer möchte kann also Auto oder Roller fahren.

Wie immer zum Schluss noch ein paar Empfehlungen

Alle hier empfohlenen Dinge oder Bücher sind von mir tatsächlich benutzt worden, bzw. gelesen. Über die Affiliatelinks kommt ihr direkt zum Produkt. Wer über den Link bestellt, zahlt natürlich nicht mehr, unterstützt aber den Erhalt und die Finanzierung des Blogs, da ich dabei einen kleinen Prozentsatz verdiene.

  • Wer jetzt Lust  bekommen hat, auf Korsika zu wandern, dem empfehle ich das Buch „Korsika: die schönsten Küsten- und Bergwanderungen“ und als Reiselektüre den Krimi „Der Kopf des Korsen“ (hierzu habe ich auch bereits einen ausführlichen Literaturtipp geschrieben. Bei Interesse könnt ihr hier weiterlesen).
  • Ich hatte auf dieser Wanderung zwischen Bergen und Meer Trekkingschuhe von adidas an: adidas Terrex Swift R2. Superbequem und auf einem Roadtrip echt praktisch. Sie sind so vielseitig einsetzbar weil man kann sie sowohl als Wanderschuhe als auch als Sneakers tragen kann.
  • Tagesrucksack: Dieser hier von Deuter ist ein echtes Raumwunder und hat seinen Zweck selbst für mich als Rückengeplagte mehr als nur erfüllt. Von der Brotzeit bis zum Handtuch paßt alles rein und läßt sich bequem tragen.