REISE DURCH MEIN BUNTES LEBEN

© Reise durch mein buntes Leben | Hanka

Zugegeben, wenn man nach Portugal fahren möchte, ist  von München aus der Weg über Friesland nicht gerade der allernächste. 

Aber: ich hab’s mir unbedingt eingebildet in diesem Jahr die Nordsee zu sehen. Außerdem sollte der Roadtrip in Friesland beginnen und an der Algarve enden. Immer an der Atlantikküste entlang wollten wir am westlichen Rand Europa erkunden. Zumindest mein Frieslandwunsch ist in Erfüllung gegangen, der Rest ist Geschichte.

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Unsere Stellplätze in Schillig und Neuharlingersiel

Natürlich sind alle meine Eindrücke sehr subjektiv und leider auch ein bißchen geprägt von Corona und den damit zusammenhängenden Ereignissen, aber die Stellplatzempfehlungen für Wohnmobil oder Van gibt es trotzdem. Preise etc. kann man ja immer selber auf den Websites nachschauen, die führe ich hier nicht an, da sie sich ja auch immer mal wieder ändern.

 
Schillig

In Schillig waren wir tatsächlich auf dem Campingplatz, obwohl wir eigentlich frei stehen wollten. Rückblickend eine gute Entscheidung, denn der Stellplatz liegt sehr schön und in Strandnähe und hat Strom, W-Lan und Ver- und Entsorgung.

Aufgrund des Wetters und der  Jahreszeit war es einfach nass und matschig. Ansonsten aber nicht schlecht. Hier ist Platz für 80 Wohnmobile, der Weg zur Dusche und an den (Hunde)Strand ist nicht weit und ruhig ist es auch. Der Preis war ok, supergünstig allerdings nicht, aber das war uns schon vorher bewußt. Was man wissen muss: romantisch oder einsam ist es hier bestimmt nicht, denn der Campingplatz, zu dem der Stellplatz gehört, ist einer der größten Deutschlands.

Neuharlingersiel

Ganz anders in Neuharlingersiel. Hier haben wir uns auf dem Stellplatz neben dem Fähranleger nach Spiekeroog einquartiert. Auch hier kostet es, aber eben im Vergleich zu Schillig weniger. Es gibt Strom (kostet extra) und Ver- und Endsorgung. Der Vorteil dieses Platzes liegt auf der Hand, man steht Mitten im Zentrum des Ortes und am historischen Hafen. Toiletten gibt es im Gebäude des Ticketschalters auch, sie schließen aber um 16.00 Uhr, wenn der Schalter schließt.

Ein Tag in Schillig

Chillig in Schillig, diese Überschrift ist bestimmt schon oft bemüht worden, deshalb wollte ich sie nicht verwenden. Abgesehen davon kann ich es auch nicht abschließend bewerten.

Für mich als Münchnerin, mit einer ständigen Sehnsucht nach Meer, Salzwasserluft und Sand unter den Füßen, war dieses Motto allerdings auch an diesen etwas kühlen, verregneten und diesigen Oktobertagen zu empfinden.

Denn das ist auch schon das ganz besondere an Schillig. Der kleine Ort besitzt den einzigen natürlichen Sandstrand mit Dünen an der niedersächsischen Nordseeküste. Ehrlich, ob Ebbe oder Flut, ich könnte stundenlang einfach nur am Strand entlanggehen. Durch die Gezeiten verändert er sich ständig und ist immer wieder anders schön.

Es gibt an diesem langen breiten Strand wirklich für alle Bedürfnisse einen Abschnitt: für Surfer, für Hunde, für Familien (hier gibt es auch einen Spielplatz), einen Naturstrand  und einen für die, die lieber nackt in der Sonne liegen.

Ich für meinen Teil fand den Naturstrand am schönsten, alles andere war mir viel zu reglementiert, aber da ist ja jede* r anders und muss das für sich entscheiden.

Strandkörbe kann man sogar online mieten und auch sonst ist mit Restaurants und Cafés für alle erdenklichen Annehmlichkeiten, die man so im Urlaub braucht, gesorgt.

Was habe ich also gemacht? Morgens, mittags und abends am Strand spazieren gegangen und entspannt. Dabei ist auch das Sonnenaufgangsfoto entstanden und das ist auch mein Tipp: geht zum Sonnenaufgang an den Strand. Erstens ist noch nicht viel los und zweitens kann man die genialsten Sonnenaufgänge einfangen und ohne Trubel einfach blöd auf’s Meer starren.

 

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Neuharlingersiel – ein Tag mit Abstrichen

Das Fischerdörfchen Neuharlingersiel wurde mit seinem Hafen bereits vor rund 300 Jahren erstmals erwähnt.

Da wir ja am Hafen übernachtet haben, liegt es nahe, dass ich zuerst über das Örtchen selbst schreibe.

Der Hafen ist sehr pittoresk und genau so, wie man sich in Bayern ein Nordsee-Fischerdorf vorstellt. Auf den zweiten Blick wirkt alles eher wie ein Tiroler Abend, der auch nur für die Touristen veranstaltet wird. Klar ist der Hafen sehr schön und auch ein tolles Fotomotiv, aber was bitte sollen die  Strandkörbe auf der Promenade? Da hat sich irgendjemand gedacht, dass das bestimmt sehr oft auf Instagram gepostet wird, so wirkt es auf alle Fälle. Im Ernst , der Ort ist echt hübsch, aber alles wirkt einfach wie eine gut gemachte Kulisse. Das ist für einen Tag ganz schön, aber für länger?

Da wir mit Hund unterwegs waren, mussten wir natürlich auch spazieren gehen. Naiv wie wir sind, haben wir an einen Strandspaziergang gedacht. Das mussten wir uns schnell wieder abschminken, denn am Strand sind Hunde verboten. Da das für uns nachvollziehbar ist und an vielen Stränden so ist, war das halb so schlimm. Unser Plan also, auf dem Deich spazieren zu gehen.  Schöner Plan, aber auch nicht möglich, den überall prankten  „Hunde verboten“ Schilder. Ich verstehe diese Verbotsschilder vollkommen, wenn der Deich mit Schafen beweidet wird, weil sich Hunde und Schafe einfach nicht vertragen. Aber dieser Deich ist nicht beweidet gewesen, weit und breit keine Schafe, deswegen haben wir uns natürlich gefragt, warum man dort nicht mit Hund Gassi gehen darf. Angesichts der wirklich wenigen Besucher und fehlenden Schafe haben wir uns einfach über das Verbot hinweggesetzt, aber entspannt war es natürlich nicht mehr.

Schade, denn der Strand wäre wirklich schön gewesen. und ich denke, auch Hundebesitzer*innen möchten, wenn sie schon an der Nordsee urlauben, auch das Meer sehen, wenigstens aus der Ferne – vom Deich aus. Ich liebe Meer, Strand und Salzwasserluft und das möchte ich natürlich an der Nordsee haben.

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Das Budddelschiffmuseum

Für mich gehören Kultur, Kirchen und Museen immer zu einer Reise dazu. Umso überraschter war ich, dass ich auch im nicht wirklich großen Neuharlingersiel eins gefunden habe: das Buddelschiffmuseum. Für einen wirklich kleinen Unkostenbeitrag kann man dort wirklich atemberaubende kleine Meisterwerke bewundern. Da ich mich schon immer gefragt habe, wie diese Schiffe durch den Flaschenhals passen, habe ich einfach den netten Herrn am Eingang gefragt. Er hat’s mir auch erklärt, allerdings habe ich nur die Hälfte verstanden, denn so wie die Bayern manchmal nicht verstanden werden, konnte ich ihm – vor allem weil er auch noch rasend schnell sprach – nicht immer folgen. Allerdings wird es auch noch auf einer Tafel verständlich auf Hochdeutsch erklärt. Wirklich faszinierend, all diese, wirklich schön präsentierten, kleinen Kunstwerke anzuschauen.

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Fazit meiner ersten Frieslanderfahrung?

Ja, wenn es um ein Fazit geht und das auch noch über einen so kurzen Zeitraum, dann wird es schwierig – oder auch nicht.

Mir haben Wattenmeer und Landschaft unheimlich gut gefallen, obwohl es Herbst war, es viel geregnet hat und ich mir einen Regenmantel kaufen musste (der erste meines Lebens!!). Allerdings war die Zeit viel zu kurz. Diese paar Tage waren lediglich ein Teaser und haben Lust auf sehr viel mehr gemacht. Ich möchte unbedingt eine Wattwanderung machen, die Otto-Ampel fotografieren, ins Otto-Museum, Spiekeroog etc. besuchen und Seehunde sehen.

Also, wird es sicherlich nicht das letzte Mal Nordsee gewesen sein, allerdings werde ich im Vorfeld recherchieren und einen hundebesitzerkompatiblen Ort aussuchen.