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Auf der Suche danach, war der kleine Ort Bolonia ein wahres unerwartetes Highlight. In der Rückschau ärgere ich mich in bißchen, denn normalerweise nehme ich mir immer genug Zeit, Neues zu entdecken, denn man weiß ja nie.
Dieser kleine charmante Ort abseits der Hauptverkehrswege hätte es wirklich verdient gehabt. Warum ist der Ort so charmant und besuchenswert? Vielleicht liegt es wirklich daran, dass man schlecht bis gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann und er auch nicht an einer malerischen Küstenstraße liegt. Hier liegen allerdings auch die Gründe dafür, warum ich lange überlegt habe, darüber zu schreiben. Was, wenn dann plötzlich die Massen das Nest überrollen und das, was es ausmacht verloren geht?
Anfahrt und Fakten
Von Tarifa aus nimmt man die N-340 Richtung Cadiz, bis man links die Abzweigung nach Bolonia sieht. Hier biegt man in die CA-8202, eine kleine Straße, die sich sieben Kilometer durch die Hügel nach Bolonia schlängelt.
In Bolonia gibt es drei Highlights: den Strand, die Wanderdüne und Baelo Claudia
Die Wanderdüne
Die riesige inzwischen dreißig Meter hohe Wanderdüne scheint aus dem Strand herauszuwachsen und scheint mit ihren gewaltigen Sandmassen den dahinterliegenden Pinienwald förmlich zu verschlingen. Man kann die Düne besteigen und nach allem, was ich von anderen gehört habe, muss man von oben einen unbeschreiblichen Ausblick auf die Straße von Gibraltar und Marokko haben. Mein Trost war im Nachhinein das Wetter, das uns den Blick sowieso verwehrt hätte
Naja, das war ja nicht mein letztes Mal in der Gegend und deshalb steht die Düne beim nächsten Mal ganz weit oben auf meiner Andalusien Bucket-List.
Der Strand
Fast vier Kilometer lang, ist das natürlich der ideale Strand für lange Strandspaziergänge. Jetzt, Anfang Dezember, waren wir tatsächlich außer ein paar Reiterinnen die einzigen Menschen weit und breit. Erwartet man einen breiten ebenmäßigen Strand mit vielen Büdchen, Cafés und Liegestühlen, dann wird man enttäuscht. Der Strand ist direkt am Ort sehr breit und beeindrucken, wandert man in Richtung Osten, wird er immer wieder unterbrochen durch bewachsene kleine Dünen, die wunderbare kleine versteckte Ecken entstehen lassen. Je weiter man nach Osten läuft, desto wilder wird der Strand. Immer wieder „stolpert“ man quasi über abgewrackte Fischerboote, verlassene Militäramlagen oder entdeckt hübsche und manchmal sogar romantische einsame Eckchen.
Baelo Claudia
Eine archäologische Ausgrabungsstätte, das war das letzte, was ich in Andalusien am Meer erwartet hätte. Hier in Bolonia stolperte ich dann über eine der größten und nicht ganz unwichtigen Spaniens – Baelo Claudia.
Öffnungszeiten und Preise
Montags und an allen Feiertagen hat das Museum, die Ausgrabung und auch der Parkplatz geschlossen
- 1. Januar-31.März: Dienstag-Samstag 9:00-17:30 Uhr, Sonntag 9:00-15:30;
- 1. April-15. Juni: Dienstag-Samstag 9:00-19:30 Uhr, Sonntag 9:00-15:30 Uhr;
- 16. Juni-15. September: Dienstag-Sonntag 9:00-15:30 Uhr;
- 16.September-31.Dezember: Dienstag-Samstag 9:00-17:30Uhr, Sonntag 9:00-15:30 Uhr.
Die Ausgrabungen
Ich mag Ausgrabungen. Bei mir fährt dann auch ziemlich schnell die Phantasie Karussell. Hier war ich besonders beeindruckt vom Forum, denn in der Deutlichkeit hatte ich es noch nie gesehen. All die kleinen Läden, Werkstätten und auch „Kneipen“, die sich rund um den Platz drängen. Man kann sich richtig vorstellen, wie das Leben damals abgelaufen sein muss.
In der Anlage gibt es aber auch sonst noch viel zu sehen. Die Ruinen der antiken Fischsoßenfabrik direkt am Strand sind noch super erhalten. Juno-, Minerva- und Isistempel gibt es auch, aber so oder so ähnlich sind sie an vielen römischen Orten zu sehen.
Interessanter war dann schon wieder das wirklich das gut erhaltene Theater. Klein aber fein kann man da nur sagen. Anscheinend wird es auch heute noch irgendwie genutzt, aber für was konnte ich bis heute nicht herausfinden.
Insgesamt kann man sich hier und im dazugehörigen Museum wirklich gut ein paar Stunden aufhalten, ohne dass es langweilig wird.Ich glaube allerdings, dass es im Hochsommer mörderisch ist, denn auf der ganzen Anlage gibt es nirgendwo ein Schattenplätzchen.
Wir hatten ganz besonderes Glück. Erstens waren wir die einzigen Besucher und außerdem wurde wohl gerade eine Reportage über die Anlage gedreht. So hatten wir in der malerischen Kulisse auch noch malerische „Römer“, die unter lauten lateinischen Kommandos durch die Anlage marschierten, in Formation liefen und Haltung annahmen.
Mein Fazit
Seid ihr in Tarifa und wollt eine Steigerung des dortigen Strandes, dann nehmt euch die Zeit und verbringt einen Tag in Bolonia, es lohnt sich wirklich.
Mein Tipp und meine Eindrücke sind natürlich ganz subjektiv. Wer professionelle Tipps für Andalusien sucht, findet sie zum Beispiel in diesem Reiseführer von Michael Müller
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Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag über Bolonia,
meine Familie und ich kenne die Gegend nun schon sehr lange und hast sie sehr gut beschrieben.
An schönen windarmen Tagen im Sommer ist am Strand schon einiges los. Da kommen viele Spanier aus dem Umland.
Sehr gut hat mir auch dein Absatz zum Baelo Claudia gefallen.
Hier ist auch der Ursprung der Fisch Konservierung der Umgebung um Tarifa.
Übrigens können in unserem Onlineshop http://www.TarifaFisch.de die sehr guten Fischkonserven der Marke „Conservera de Tarifa“ auch in Deutschland erworben werden.
Ein frisches Baguette eine Dose Fisch in bestem andalusischem Olivenöl und ein Glas Wein dazu und du bist wieder in Bolonia.
Saludos
Thomas
Danke mein Lieber 🙂 Bolonia ist wirklich ein ganz besonderer Ort. Als ich im Dezember dort war, war auch eine ganz besondere Stimmung durch das Licht. Ich kann gut nachvollziehen, dass ihr den Ort liebt.
Liebe Grüße
Hanka