Ich glaube, fast jeder in München und Bayern kennt diesen Spruch, der sinngemäß so viel bedeutet wie: wenn Du dran glaubst, dann wird es Dir schon helfen.
Auch ich mache tatsächlich regelmäßig etwas, auf das der eine oder die andere schon auch etwas spöttisch mit einem „wenn‘s schee macht“ reagieren könnte.
Auf dem Weg von zu Hause in die Innenstadt, komme ich immer am Odeonsplatz vorbei. Dort kann man sich entscheiden, ob man rechts die Theatinerstraße nimmt oder eben links an der Residenz vorbei geht. Ich entscheide mich grundsätzlich für links und das hat folgenden Grund:
Vor der Residenz in München stehen vier Löwen. Sie sind eher dunkel, zwischen ihren Pfoten ist jeweils ein Schild und darunter löwenähnliche Köpfe, die sogenannten Masquerons.
Nur ihre Nasen glänzen, der Rest ist genauso dunkel, wie die Tafeln und die großen Löwen. Immer wieder kann man Passanten beobachten, die eine Löwennase nach der anderen streicheln und dann weitergehen. Warum nur?
Um das zu erklären, muss ich ganz tief in meinem Grundschulwissen kramen, denn das haben sowohl ich als auch meine Kinder darüber in der Schule gelernt.
Die Geschichte dahinter
1848 sollen sich Studenten über die Affäre von Ludwig I mit Lola Montez lustig gemacht haben. Der König wurde so sauer, dass er sogar die Uni schließen ließ und eine Belohnung auf den Urheber des Spottes aussetzte. Tatsächlich wurde ein Student gefasst, als er eine neue Schmähschrift am Tor anbringen wollte. Ludwig war dann aber so begeistert vom Mut des jungen Mannes, dass er ihn begnadigte und sogar die ausgesetzte Belohnung schenkte. Nach seiner Freilassung soll der Student vor lauter Glück die vier Nasen nacheinander angefasst haben.
Seitdem machen das die Münchner auch und hoffen, dass sie neben Glück auch die vier auf den Tafeln geschriebenen Tugenden erlangen: Klugheit (Prudentia), Gerechtigkeit (Iustitia), Stärke (Fortitudo) und Mäßigkeit (Temperantia)
Da ich alle vier Eigenschaften, aber auch ein bisschen Glück immer gebrauchen kann, gehöre ich auch zu denen, die penibel darauf achten, auch wirklich alle vier zu streicheln, schaden kann‘s ja nicht. Ob es nützt? Wenn‘s schee macht ….
über deine Pinterestseite wieder darauf gestossen. Es ist glaube ich einer der Ersten Beiträge hier im Blog, aber immer wieder schön zum Lesen.
Lieber Christoph, ganz ganz lieben Dank 🙂