© Reise durch mein buntes Leben | HankaAls Münchnerin kam ich anders als viele andere Deutsche, bisher eher nicht auf die Idee „Urlaub dahoam“ zu machen. Der Zufall wollte es, dass ich im Frühsommer dann doch in den Genuss kam. Genuss ist wirklich das richtige Wort dafür. Noch auf dem Weg, auf der Autobahn Richtung Garmisch, war ich skeptisch und wünschte mir heimlich, doch einfach weiter nach Italien zu fahren. Aber ich hatte es den Freunden versprochen und so fuhr ich weiter, schraubte meine Erwartungen runter und dachte: „Berge halt“.

Jede*r kennt das: pittoreske Umgebung, kleine Bergbäche, Postkartenidyll. Den einzigen Wunsch, den ich angesichts des schönen und heißen Sommerwetter hatte war Wasser, egal in welcher Form. Als Münchnerin weiß ich natürlich, dass Oberbayern jede Menge wunderschöne Seen zu bieten hat. Die meisten, wie der Staffelsee, Starnberger See, Ammersee oder der Walchensee sind an sonnigen heißen Sommertagen überfüllt von meinen sonnenhungrigen Mitbürger*innen.

In meinem Urlaub in Krün habe ich dann neben wunderbaren Wanderungen aber auch zwei wunderschöne Seen entdeckt. In meinen Augen sind sie wirklich besonders und noch nicht so wahnsinnig überlaufen: Grubsee und Barmsee. Beide sind lediglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen.

Kurz bevor man von Garmisch kommend Krün erreicht, fährt man bei der Beschilderung „Tennsee“ raus und hält sich recht (links geht es zum Campingplatz Tennsee, der wirklich toll als Base für einen Kurzurlaub ist). Der große Parkplatz ist nicht zu übersehen. Von hier aus sind beide Seen zu erreichen – allerdings nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

 

Der Grubsee

Zum Grubsee läuft man vom Parkplatz, der direkt an der B12 liegt, ungefähr eine viertel Stunde durch den Wald. Der Weg ist gut ausgebaut und nicht schwierig.

Als Belohnung nach diesem kleinen Spaziergang erwartet einen ein wunderschöner See, der zum Baden oder ganz einfach zum spazieren gehen einlädt. Als ich Anfang Juni dort war, hatte das Naturschwimmbad noch geschlossen, so war es möglich, ohne Eintritt zu bezahlen, den Rundweg auszuprobieren. Er führt einmal um den See. Von überall hat man einen wunderschönen Ausblick auf den See, in dem sich die Berge spiegeln und findet tolle einsame Badeplätze.

Mein absolutes Highlight ist das Naturschwimmbad, in dem man sich in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück versetzt fühlt. Alles ist aus Holz und wird liebevoll im Original erhalten. Besonders hübsch finde ich die Umkleidekabinen und superwitzig die Rutschbahn – wie gesagt alles aus Holz.

Wenn das Wetter schön und das Schwimmbad geöffnet ist, hat man vielleicht keine Lust auf Kindergeschrei. Dann kann man einfach sein Badezeug wieder ein- oder erst gar nicht auspacken und wandert eine halbe Stunde durch den Wald weiter zum Barmsee.

Der Barmsee

Auf dem Weg vom Grubsee zum Barmsee, der auch wirklich nur ein Spaziergang ist, sieht man immer wieder den See durch die Bäume blitzen und kann bereits auf dem Weg seine Schönheit erahnen. Für den Barmsee wird nirgends Eintritt verlangt, dafür gibt es weder Umkleidekabinen noch einen Kiosk oder sonstige Annehmlichkeiten wie zum Beispiel Handyempfang.

Damit ist dieser wunderschöne Bergsee der beste Ort zum Entspannen, Entschleunigen und Kraft tanken. Dazu lädt vor allem die ausgewiesene Liegewiese ein, die mit ihren vielen Mulden, sanften Anstiegen, Bäumen und Büschen gar nicht das Gefühl von Überfüllung aufkommen lässt.

Um den Barmsee herum lässt es sich auch wunderschön spazieren gehen. Der hervorragend ausgeschilderte und abwechslungsreiche Rundweg dauert ungefähr eine Stunde und ist für alle geeignet, ob allein in Gedanken, zu zweit oder auch mit Kind und Großeltern. Auch als Joggingrunde eignet sich der Rundweg hervorragend.

Ich weiß ganz genau, dass ich an einem heißen Sommerwochenende mit einem dicken spannenden Buch wiederkommen werde und mir einfach selbst eine kleine Auszeit in diesem kleinen Paradies gönne. Wenn nicht dieses Jahr, dann nächstes auf alle Fälle.