REISE DURCH MEIN BUNTES LEBEN

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Wochenende und ab in die Berge! So spontan sein zu können, das ist eines der Dinge, wofür ich München wirklich liebe. Wenn ich also spontan Lust auf die Berge habe, dann ab ins Auto oder die Bahn und los geht’s. Und wenn mir dann so gar nichts Neues einfällt, dann wird es eben mal wieder der Herzogstand. Leider, und das liegt in der Natur der Sache, kommen auch noch viele andere auf die gleiche Idee. Daher ist eine Wanderung auf den Herzogstand nichts für Menschen, die in den Bergen Einsamkeit suchen. Wen aber Menschenmassen auf dem Berg nicht stören, wer das ausblenden kann, der ist auf dem Herzogstand genau richtig, denn der Berg hat vieles zu bieten. Eingebettet zwischen Kochelsee und Walchensee, gibt es kaum einen schöneren Gipfel, den man auch mal spontan und ohne viel Aufwand „bewandern“ kann.

Unterwegs auf den Herzogstand

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Anfahrt und Tipps

Anfahrt mit dem Auto

Aus München kommend, nimmt man am Besten die A95 (Garmischer Autobahn) bis zur Ausfahrt Murnau/Kochel. Dort rausfahren  und am Ende der Ausfahrt nach links, Richtung Kochel a. See abbiegen. In Kochel einfach der Beschilderung zur Herzogstandbahn folgen (B11). Auf dem Parkplatz der Herzogstandbahn kann man ganz gut parken und ein Vermögen kostet es auch nicht (4 €)

Schon die Anfahrt ist wunderschön, denn die Gegend um Murnau, Kochel und Garmisch gehört für mich zu einer der schönsten Landschaften in Bayern.

Anfahrt mit dem Zug aus München

Auch mit dem Zug ist man schnell am Herzogstand. Man steigt entweder in die S6 bis Tutzing und wechselt hier in den Regionalzug und steigt in Kochel aus. Oder man nimmt direkt einen Zug vom Münchner Hauptbahnhof nach Kochel. Vom Bahnhof in Kochel fährt ein Bus (9608) bis zum Parkplatz der Herzogstandbahn (Haltestelle „Walchensee Herzogstandbahn“)

 
Noch ein paar kleine Tipps
  • Wer keine Lust auf den Aufstieg hat und trotzdem auf den Berg möchte, kann bequem mit der Bahn fahren. Infos findet man hier.
  • der Weg auf den Herzogstand ist nicht für Kinderwagen geeignet
  • unbedingt etwas zu trinken mitnehmen, „Fremdversorgung“ gibt es erst nach ungefähr zwei Stunden
  • wir sind in den Bergen, deshalb feste Schuhe und weder Flipflops, Ballerinas noch Highheels tragen. Am besten eignen sich immer noch Wanderschuhe.
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Wandern macht glücklich

Für alle, die das wie ich unterschreiben können und für all diejenigen, die sich ein bißchen bewegen wollen, startet am Parkplatz der Bahn die wirklich wunderschöne Wanderung auf den Herzogstand. Diese kleine Tour ist für jede*n machbar, wenn man ein klitzekleines Bißchen Kondition mitbringt und Lust drauf hat. Für das erste Stück bis zum Gasthaus, wo auch die Bahn endet, muss man je nach eigener Geschwindigkeit zwei bis zweieinhalb Stunden einplanen.

Es geht stetig bergauf, ohne nennenswerte Passagen. Entschädigt wird man aber durch den abwechslungsreichen Weg und die immer wieder fast atemberaubenden Ausblicke auf den türkis schimmernden Walchensee und die Berge. Schmal schlängelt sich der Weg zunächst  in weiten Teilen durch den Wald nach oben. Abwechslungsreich ist er auch deshalb, weil es kein platter Pfad ist, sondern sich immer wieder Wurzeln darüber schlängeln oder der Fels frei gelegt ist. Aber keine Angst, klettern muss man nicht und alle Stellen, an denen man sich keinen Fehltritt leisten könnte, sind mit Seilen gesichert.

Eine kleine Pause – Berggasthaus Herzogstand (1575m)

Am Berggasthaus Herzogstand angekommen, sollte man sich unbedingt vor dem letzten Wegstück auf den Gipfel, eine Pause gönnen. Die Terrasse bietet einen herrliche Ausblick auf den Walchensee und auch sonst ist es ganz gemütlich hier. Für mich gehören Kaiserschmarrn und ein Radler unbedingt dazu, denn ich möchte jeden Augenblick genießen und bin schließlich nicht auf der Flucht.

Auf zum Gipfel

Gut gestärkt und sicher auch ein bißchen beswingt, geht es dann weiter auf den Gipfel. Von der Wirtschaft ist es tatsächlich nur noch eine halbe Stunde, aber leider auch nicht – finde ich – der allerschönste Weg. In Serpentinen wandert man durch niedrige Latschenwälder, meistens im Gänsemarsch (zur Erinnerung, ihr werdet nie allein sein) zum Gipfel. Auf diesem Wegstück ist tatsächlich noch mehr los, als weiter unten. All diejenigen, die mit der Bahn gekommen sind, nehmen nun die halbe Stunde Anstrengung auch noch in Kauf, um ein Gipfelfoto zu bekommen und so geht es  am Gipfel auch zu. Also heißt es hier brav anstehen, damit auf den Fotos nicht der Eindruck entsteht, man sei auf einem Massenevent.

Trotz allem, der Blick von hier oben auf den Kochel- und Walchensee gleichzeitig und das Panorama entschädigen für alles. Also einfach hinsetzen, Brotzeit auspacken, die anderen ausblenden und genießen.

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Noch ein paar Tipps zum Schluß

Wenn man ein bißchen länger und auch anspruchsvoller gehen möchte, kann man nach einer kurzen Rast auf dem Gipfel noch eine Gratwanderung vom Herzogstand zum Heimgarten (1790 m) anschließen. Hier sollte man tatsächlich schwindelfrei und trittsicher sein. Vom Heimgarten aus kann man dann auch wieder zum Walchensee absteigen.

Unbedingt Badesachen mitnehmen. Nach dem Abstieg kann man gerade im Hochsommer, wieder am Parkplatz angekommen, einfach die Straßenseite wechseln und an den Wanderausflug einen Badenachmittag anschließen. Ich habe mich letztes Mal auf jeden Fall sehr geärgert, dass ich das Badezeug nicht dabei hatte.