REISE DURCH MEIN BUNTES LEBEN
Kaum zeigen sich die ersten Frühlingssonnenstrahlen, kaum lädt der Frühsommer zu Spaziergängen oder kleinen Wanderungen ein, zieht es nicht nur mich an die Osterseen. Ein bißchen Norwegenfeeling? Bilder, die an karibisches Wasser erinnern? Und das Mitten in Bayern? Ja, es gibt sie diese Orte, aber mit dieser Erkenntnis bin ich leider nicht alleine. Verständlich, denn wer einmal an und um die Osterseen gewandert ist, wird immer wieder kommen. Auch wenn man auf ein allgegenwärtiges Kitschpostkarten Alpenpanorama verzichten muss. Das was man ansonsten zu sehen bekommt, kann allerdings auch auf jeder Kitschpostkarte abgedruckt werden. Spazierengehen und Baden an den Osterseen vereinigt diese wunderschönen Eindrücke zu einem perfekten Tag.
Die Osterseen
Wissenswertes rund um die Osterseen
- Anfahrt mit der Bahn bis Iffeldorf oder mit dem Auto über die A 95 Richtung Garmisch, Ausfahrt Iffeldorf. Autofahrer*innen sollten sich früh auf den Weg machen, denn an schönen Tagen werden die Parkplätze schnell knapp.
- Die Wanderung ist auch für Familien mit kleinen Kindern und Kinderwagen geeignet.
- Badezeug nicht vergessen, aber bitte nur an den ausgewiesenen Stellen baden, der Rest ist Naturschutzgebiet
- Man sollte sich auf alle Fälle eine Brotzeit und Picknickdecke mitnehmen. Es gibt zwar ein paar Restaurants, aber die sind an schönen Tagen schnell überlaufen. Außerdem gibt es so viele herrlich schöne Plätze direkt an einem der Seen, die geradezu danach schreien, dass man gemütlich sitzen bleibt.
- Das Gebiet der Osterseen ist nach der letzten Eiszeit durch abschmelzende Gletscher entstanden. Es ist Naturschutz- und Vogelschutzgebiet. Um diese Schönheit zu erhalten, sollte sich jede*r Einzelne auch wirklich so verhalten, als sei es das eigene Wohnzimmer und die Queen kommt zu Besuch – also Müll bitte wieder einsammeln und nur an den erlaubten Stellen baden.
- ein Tipp für Camper: direkt am Fohnsee gibt es einen wirklich schönen Campingplatz.
Eine Runde wandern
Die erste Hälfte
Nachdem ich ein bißchen spät losgefahren bin, musste ich erstmal das Parkplatzproblem in Iffeldorf lösen. Parken am Sportplatz stellte sich dann als hervorragende Lösung ein, denn es war erstens kostenlos und zweitens: rein in den Wald und nach ein paar Metern schon der erste Blick auf den kleinen aber feinen Fischkalter See und damit das erste Fotomotiv. Der kleine See ist sehr mit Schilf zugewachsen und wirkt dadurch unglaublich pittoresk.
Weiter geht’s durch den Wald und immer lugt irgendwo ein kleines Stück See hervor. Ganz ehrlich, manchmal erwartet man, dass plötzlich ein Elch hinter irgendeinem Baum hervorkommt.
Man darf sich nicht davon irritieren lassen, dass der markierte Weg direkt über den Campingplatz führt. Ab jetzt wird es auch voller und zeitweise hat man das Gefühl, dass alle Eltern dieser Welt sich hier mit ihren Kinderwagen verabredet haben. Macht nix. Weiter über eine kleine Brücke/Steg, die den Kanal zwischen Staltacher See und Fohnsee überquert und danach immer am Fohnsee entlang.
Ja und nach ein paar hundert Metern im Wald, bleibt man mit offenem Mund stehen. Da ist er, der große Ostersee. Wie der Name schon sagt, ist es der größte der Seen und blendet einen fast mit seinem türkisblauen Wasser. Hier gibt es auch ein paar ausgewiesene Stellen, an denen man im Sommer baden kann. Mein Tipp: irgendwo hier einen Platz suchen, Brotzeit auspacken und sich von Anblick und Stimmung in den Kurzurlaub beamen lassen.
Danach führt der Weg, mal mehr, mal weniger spektakulär, weiter nach Norden. Vorbei an einer großen Badewiese zur Linken und Gut Aiderbichl zur Rechten, geht es weiter. Alte Baumreihen, die Bahnlinie, bunte Wiesen und sogar Bienenstöcke lassen den Weg weiterhin abwechslungsreich bleiben.
Ab hier kann man auch gut sehen, wie sehr die Wasserverknappung sich auf die Seen auswirkt. Viel Schilf und nur noch kleine Bächlein zwischen den Seen. Eine kleine Brücke überquert das Bächlein, dass den Ameisensee mit dem Stechsee verbindet, sehen kann man beide nicht, da das Schilf zu dick ist.
Auf dem Rückweg
Ab jetzt befindet man sich auf dem Rückweg und der Weg ist auch nicht mehr so schön, oder vielleicht auch einfach nur anders. Der Weg führt nicht mehr am See entlang, sondern zwischen Wiesen, auf denen, ganz oberbayerisches Klischee, glockenbimmelnd Kühe grasen und Gänse spazieren gehen. Ab und zu begegnet man einem Auto auf dieser wenig befahrenen Straße.
In Unterlauterbach, einem Klinikareal, das mehr an eine weitläufige Hotelanlage erinnert, geht man erstmal am Klinikareal vorbei. Überall Schilder, dass der Zutritt zum Wasser nur Patienten erlaubt ist. Danach geht es über den Parkplatz und auf dem Wanderweg in den Wald. Hier kann man sich nach ungefähr einem halben Kilometer entscheiden, ob man weiter die große Runde über Iffeldorf läuft und den Sengsee und Waschsee auch noch mitnimmt.
Eine andere Möglichkeit ist, die habe ich gewählt, den kleinen Weg zwischen Großem Ostersee und Fohnsee zu gehen und das letzte Stück nochmal die gleiche Scandiromantik zu tanken, wie auf dem Hinweg
Noch mehr oberbayrisches Idyll
Für alle, die jetzt sowieso schon in der Ecke sind und immer noch nicht genug haben, von oberbayrischem Idyll, hier noch ein paar Tipps.
Direkt auf dem Rundweg um die Ostersseen liegt Gut Aiderbichl. Gut Aiderbichl ist ein Tiergnadenhof und gehört einer Stiftung, die eine ganze Anzahl dieser Gnadenhöfe im deutschsprachigen Raum betreibt. Hier in Iffeldorf kann man zwischen all den Tieren die Seele baumeln lassen oder im vegetarischen Restaurant etwas essen gehen (Eintritt: 9 € Erwachsene, 4,50 € Kinder 4-14 Jahre)
Wer immer noch nicht genug von panschen und Wasserspaß hat, dem sei der nahe gelegene Starnberger See ans Herz gelegt. Strände, tolle Restaurants und Cafés, Bootsfahrten und jede Art von Wassersport sind hier möglich. Aber Achtung, nicht umsonst gilt der See als Badewanne Münchens, einsame Plätzchen muss man deshalb wirklich mit der Lupe suchen.
Echt interessante Tipps rund um Natur, unbekannte Plätze, egal ob Wandern oder ein Geheimtipp in der Stadt München.
oh, dankeschön 🙂 ich bemühe mich, die Liste noch ein bißchen länger werden zu lassen. Dank Corona beschränken sich die Dinge ja im Moment auf die nähere Umgebung. Aber Reisen gibt es auch bald wieder.