REISE DURCH MEIN BUNTES LEBEN

© Reise durch mein buntes Leben | Hanka

Warum hole ich jetzt mal wieder so eine kleine Münchner Kleinigkeit wie die Julia Statue aus der Versenkung?

Spaziergänge durch Münchens Innenstadt offenbaren zahlreiche große und kleine, oft weltberühmte Sehenswürdigkeiten. Den Charme Münchens machen aber nicht sie, sondern oftmals aber die kleinen Schmuckstücke aus, die genauso oft übersehen werden und an denen wir meist achtlos vorbeilaufen. Außerdem sind die kleinen und großen Geschichten oder Bräuche, die sich um diese scheinbar unwichtigen Schätzchen ranken, oftmals viel interessanter, als die mit großer Geschichte beschwerten Sehenswürdigkeiten.

 

Julia in München

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Wo findet Romeo seine Julia?

Die Statue der Julia steht tatsächlich mitten im Herzen Münchens. Ich wette, selbst viele Münchner*innen wissen weder, dass es sie überhaupt gibt, noch wo sie steht.  Komisch eigentlich, denn sie ist wirklich nicht versteckt, sondern befindet sich am Marienplatz und ist mit der U3, U6 und allen S-Bahnen sehr gut erreichbar.

Wenn man vom Marienplatz in Richtung „Im Tal“ (Richtung Viktualienmarkt) geht, findet man die kleine Julia rechts neben dem Alten Rathaus, in dem das Spielzeug- und Teddymuseum untergebracht ist.

© 2020 REISE DURCH MEIN BUNTES LEBEN
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Geschichten und die Julia

Die 2,65 m hohe Münchner Julia ist eine Replik der Statue, die in Verona im Innenhof der Casa di Giulietta steht und im Original von Nereo Costantini stammt. Sie wurde 1974 von Verona anlässlich des 150 jährigen Sparkassenjubiläums an die Partnerstadt München übergeben und hat seitdem ihren Platz in München.

Ich bin ganz ehrlich, bis letztes Jahr kannte ich sie auch nicht. Erst, als sich eine Freundin mit mir genau dort verabredete, lernte ich sie kennen. Vorher musste ich meiner zugezogenen Freundin beschämt gestehen, dass ich gar nicht weiß, wo sie steht.

Hätte ich das mal früher gewusst, wäre mir vielleicht so mancher Liebeskummer und so manche unglückliche Liebe ersüpart geblieben. Warum?

Sicherlich ist jedem die unglückliche Liebesgeschichte von Romeo und Julia aus Shakespeares Drama oder spätestens aus den Verfilmungen bekannt. Da ist es auch nicht verwunderlich, in der Juliastatue keine strahlende Schönheit, sonder eher eine traurige zarte Frau zu finden, die ein Symbol für Liebe und Hoffnung im Unglück ist.  

Viele glücklich oder unglücklich Verliebte bringen der Münchner Julia Blumen und schmücken sie damit, in der Hoffnung auf eine große, lange und erfülltre Liebe. Wer keine Blumen zur Hand hat, berührt die rechte, frei liegende Brust. Das soll den gleichen Effekt haben.

Auffallend idt, dass neben der Brust auch der rechte große Zeh blank und golden glänzt. Woran liegt das? Ganz einfach. der Zeh ist leichter erreichbar, als die Brust. Ihn zu reiben soll den gleichen Effekt haben. Nebenbei kann man an ihm auch unauffällig reiben, wenn man zum obligatorischen Foto auf dem Sockel sitzt.

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Noch ein paar kleine Tipps zum Schluss

Für noch ein bißchen mehr Glück, vielleicht auch in anderen Lebenslagen, kann man einfach zu den vier Löwen vor der Residenz gehen und ihnen die Nase reiben oder am Fischbrunnen den Geldbeutel waschen. Zu diesen beiden Münchner Glücksorten gibt es jeweils auch einen Blogpost und zwar hier und hier.

Wer glaubt, dass es nur eine Julia in München gibt, täuscht sich. Da doppelt bekanntlich besser hält, steht eine zweite „Julia“ am Shakespearesplatz im Münchner Stadtteil Bogenhausen. Es handelt sich dabei um eine identische Replik de Originals.  Auch sie war in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Geschenk Veronas an die Einwohner*innen der Partnerstadt München.

Weiter kleine und große Geschichten aus der Münchner Altstadt kann man in meinem Buch „Münchner Stadt-Gschichten, Bd. 1“ nachlesen. Selbstverständlich gibt es das auch als eBook.