© Reise durch mein buntes Leben | HankaWie die treuen Leser*innen meines Blogs schon gemerkt haben, habe ich drei große Leidenschaften: Reisen, Natur und Museumsbesuche…

Da durfte natürlich auf einer meiner Londonreisen ein Besuch im British Museum nicht fehlen.

Und was soll ich sagen, mich erwartete wieder einmal ein Museum der Superlative, das mir bereits in der Eingangshalle schier den Atem verschlug. Ich erwartete ein alterwürdiges und ein bißchen verstaubtes, halt britisches Museum. Und dann? Ja dann kommt man durch den durchaus imposanten Eingang und steht inmitten einer harmonischen Einheit von Altem und Moderne und einem überdachten Innenhof, der einem fast den Atem raubt.

Die Fakten

Das British Museum ist eins der größten und ältesten kulturgeschichtlichen Museen der Welt. Die ursprünglich auch enthaltenen Sammlungen des National History Museum und der British Library, haben bekanntermaßen inzwischen eigene Museen. Erstmals eröffnet 1759, wurde es bereits nach einigen Jahrzehnten zu klein und zog 1850 in das heutige Gebäude ein.

 

Nachdem die British Library 1997 ihr eigenes Gebäude erhalten hat, wurde der Innenhof umgestaltet und ist nun der größte überdachte öffentliche Platz in Europa (größer als ein Fußballfeld).

Anreise und Eintrittspreise

Am besten erreicht man das Museum mit der U-Bahn, es gibt einige Stationen, die in fünf bis sieben Minuten fußläufig erreichbar sind:

Tottenham Court Road (fünf Minuten), Holborn (ca. fünf Minuten), Russell Square (ungefähr sieben Minuten), Goodge Street (ungefähr zehn Minuten)

Wie in viele Museen in London ist auch der Eintritt in das British Museum gratis. Es wird allerdings (nicht aufdringlich) um eine kleine Spende gebeten. Die wechselnden Sonderausstellungen kosten Eintritt und dafür würde ich die Tickets online reservieren.

Das British Museum ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch bei den Londonern sehr beliebt. Besonders Schulklassen machen immer wieder Ausflüge und auch Unterricht im Museum, so dass es an den Vormittagen sehr voll sein kann. Auch die Wochenenden sind wegen der Beliebtheit bei den Einheimischen eigentlich kein guter Zeitpunkt, um ein leeres Museum vorzufinden. Wie man siegt, ist es eigentlich immer voll dort, darüber sollte man sich aber weder aufregen noch echauffieren, denn es ist halt so.

Im Museum

So ganz war ich mir nicht sicher, wie ich dies hier überschreiben sollte, denn ein Museum mit über acht Millionen Exponaten (und damit das größte der Welt), kann man natürlich weder in einem Tag erkunden noch in einem einzigen Artikel vernünftig beschreiben, aber ich versuche einfach meine Eindrücke wieder zu geben.

Das Museum ist so groß, dass man Tage darin verbringen kann. Genau aus diesem Grund habe ich beschlossen, mich thematisch nur auf ein Thema zu beschränken und zwar auf die Ägypter.

Die Eingangshalle

Selbst wer überhaupt kein Interesse an Ausstellungen, Kunst oder Geschichte hat, muss die Eingangshalle des British Museum gesehen haben. Von außen denkt man, „naja wieder so ein altes Museum, hab ich schon hundert Mal gesehen“ und dann betritt man die Eingangshalle. Ich verspreche, dann kommt bei jeder und jedem der große „Wow“ Effekt.

Der von Sir Norman Foster entworfene überdachte Innenhof wurde im Jahr 2000 eröffnet und ist spektakulär. Er ist der größte überdachte Platz Europas, in dessen Mitte der große, alte Lesesaal des British Museum einfach stehengeblieben ist. Und auch wenn die Epochen architektonisch kaum weiter voneinander entfernt sein könnten, fügen sie sich harmonisch zusammen. Neue Architektur funktional, spektakulär und atemberaubend eingebaut, einfach weil es nötig war. Ein schönes Symbol dafür, dass auch traditionelles veränderbar ist, ohne seinen Charakter zu verlieren.

Von der Eingangshalle kommt man in die verschiedenen Ausstellungssektionen, hier befinden sich Informationsschalter, kleine Cafés. Restaurants, Shops, ein Geldautomat, Sitzgelegenheiten und was man sonst noch so alles für einen Tag im Museum benötigt.

 

Die Ausstellungen

Im British Museum sind kulturgeschichtliche Exponate aus der ganzen Welt gesammelt. Wie bereits oben gesagt, schafft man es auf gar keinen Fall an einem Tag durch alle Abteilungen zu gehen. Um nicht durchzurennen wie ein gehetzter Hund, habe ich mich bewußt nur für die ägyptische Abteilung und ein bißchen Iran/Persien entschieden.

Das war aber schon so beeindruckend, dass ich sicher wieder hingehen werde und mir dann nach und nach die anderen Räume in Ruhe anschaue (wahrscheinlich brauche ich dazu bis an mein Lebensende)

Für seine ägyptischen Exponate, insbesondere die Mumien, ist das Museum berühmt. Und wirklich, schon wenn man den ersten Raum betritt, ist man beeindruckt. Hier empfängt einen fast als erstes Exponat der berühmte Rosetta Stone.

Mit Hilfe dieses Steins und der Besonderheit seiner Inschrift, wurden die ägyptischen Hieroglyphen entschlüsselt. Denn auf ihm steht derselbe relativ lange Text in drei Sprachen (Hieroglyphen, Demotisch, Griechisch). So konnte man die Hieroglyphen entschlüsseln und danach auch andere Inschriften lesen und das Leben der alten Ägypter besser verstehen..

Der Stein ist zwar DAS Highlight, aber eigentlich auch nur eines von vielen. Mich hat so vieles überrascht, beeindruckt und ich habe wirklich viel Neues über die Ägypter gelernt, ohne mich großartig anzustrengen.

Alle Räume sind so wunderbar gestaltet und aufbereitet, dass ich so viel über die alten Ägypter gelernt habe, wie noch nie vorher. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass das letzte Dokument in Hieroglyphen erst im Jahr 360 n. Chr. verfasst wurde. Wusstet ihr das?

Auch wie sich im Laufe der Jahrhunderte die Herstellung von Mumien im Design, aber  ansonsten eher nicht verändert hat, war mir nicht bewußt. Überhaupt die Mumien. Im British Museum sind viele ausgestellt und zwar so, dass man die Veränderungen über die Jahrhunderte gut erkennen kann. Aber wusstet ihr, dass auch Tiere zu Mumien wurden?

N werdeach dem Aha-Effekt bei den Ägyptern, werde ich natürlich bei jedem meiner nächsten Besuche in London wieder in dieses Museum gehen. Vor allem auch, um die anderen weltberühmten Highlights und die mit ihnen zusammenhängenden Räume anzuschauen.