Ein ganz besonderer Stellplatz in Casas del Monte
Casas der Monte – ein Stellplatz der besonderen Art
Anreise nach Casas del Monte
Man könnte sich fragen, warum in aller Welt übernachtet man in Casas del Monte, einem Ort, von dem kaum jemand bisher gehört hat? Wäre es uns nicht passiert, würde ich genauso reagieren, denn wir haben den Stellplatz in Casas del Monte eher zufällig entdeckt.
Auf dem Weg von Arcachon nach Portugal wurde dies zu unserem zweiten Übernachtungsort. Auf der Suche nach einem ruhigen kostenlosen Stellplatz, coronabedingt möglichst weit weg von Menschenmassen, habe ich ihn eher zufällig auf park4night gefunden. Hingeführt hat uns dann das Navy, den genauen Anfahrtsweg zu beschreiben wäre Quatsch.
Wichtig ist, dass man sich auf der Autobahn immer in Richtung Portugal hält. In Salamanca wechselt man von der E80 auf die E803, die dann irgendwann in die A66 übergeht. Nach ungefähr 100 Kilometern auf der A66 fährt man an der Ausfahrt 442 raus. Hier ist Casas del Monte bereits angeschrieben.
Am Ortsrand von Casas del Monte angekommen, ist es unglaublich wichtig, NICHT dem Navy oder Maps zu vertrauen. Beide suchen natürlich den kürzesten Weg und der führt durch den Ort. Die Strässchen und Gassen sind schon für PKWs wegen ihrer Enge und Steilheit eine Herausforderung, mit einem Van oder Wohnmobil hat man keine Chance. Deshalb sollte man auf jeden Fall der Beschilderung „Piscinas“ folgen. Man fährt auf einer schmalen, oft schadhaften kleinen Straße weitläufig um den Ort herum und endet direkt am Stellplatz.
Der Stellplatz
Der kostenlose Stellplatz in Casas del Monte befindet sich direkt neben dem Naturschwimmbad. Hier findet man befestigte Parkplätze, in deren Nähe auch Mülleimern stehen. Hier steht man dann eben auch direkt neben der Straße und aufgrund der Beschaffenheit von Flächen an einem Berghang auch immer ein bißchen schräg. Einfacher und auch schöner ist es, sich ungefähr 50 Meter höher hinzustellen. Hier ist zwischen Wald (Berghang) und Fluß ebenfalls ein Parkplatz angelegt, der allerdings weder geteert noch geschottert ist. Immerhin steht man hier relativ gerade, windgeschützt und ruhig auf einer Wiese.
Wenn man auf diesem Stellplatz ein oder zwei Nächte verbringen möchte, sollte man vorher bedenken, dass es außer der Müllentsorgung nichts gibt. Vorher Wasser aufzutanken und für eine entleerte Toilette zu sorgen, ist genauso ratsam wie vorher einzukaufen. Bei unserer Runde durch das Dorf (ca. 850 Einwohner) habe ich außer einem Bäcker, keinen Laden gesehen. Die nächste Tankstelle ist 8 Kilometer entfernt, auf der anderen Seite der Autobahn. Es gibt einige Cafés, Restaurants und Biergärten, die allerdings als wir im Oktober dort waren, alle geschlossen hatten.
Der Stellplatz in Casas del Monte: Aufstehen und Abtauchen
Der Vorteil und das Besondere des Stellplatzes in Casas del Monte liegt auf der Hand, sobald man morgens die Wohnmobil- oder Van-Tür aufmacht. Man blickt direkt das bekanntesten und populärsten Naturschwimmbad im Ambroz-Tal in der Extremadura. Als wir dort waren, waren die Becken leider leer und der Ort wie ausgestorben. Kein Wunder, denn es war erstens Oktober und zweitens mitten in der Corona-Pandemie.
Im Sommer scheint hier aber viel los zu sein und wenn dann die natürlichen Becken gefüllt sind, gibt es bestimmt nichts Schöneres, als morgens gleich in eins der Becken zu hüpfen. Alternativ könnte man sich auch in eine der drei Bars setzen und anderen beim plantschen zuschauen, während man selbst gemütlich seinen Kaffee trinkt oder einen Wein genießt.
Wandern rund um Casas del Monte
Für uns war Casas del Monte nur Zwischenstopp auf dem Weg nach Portugal. Es war Oktober und leider auch entsprechendes Wetter. Trotzdem haben wir in einer Regenpause eine wunderschöne kleine Wanderung gemacht. Auf der linken Seite des kleinen Flusses, der das Naturschwimmbad speist, führt ein kleiner Weg den Berg rauf. Wunderschön, immer am Bach entlang, verliert er sich irgendwann zwischen riesengroßen Felsblöcken. Es wirkt, als ob ein Riese mit ihnen jongliert hätte und die verlorenen Steine einfach liegen gelassen hätte. Hier kann man am Bach entlang laufen oder sich zwischen Steinen, Büschen und niedrigen Bäumen verlieren. Es geht vielleicht 20 Minuten bergauf, aber weil es so wunderschön ist, wird man sicher etwas länger brauchen. Leider schien der Weg an einem Zaun an eine Weide aufzuhören, vielleicht hätten wir die Fortsetzung noch gefunden, aber es fing schon wieder an zu regnen. Also haben wir umgedreht und sind wieder zurück in den Ort gegangen. Nur 30 Meter neben dem Aufstieg haben wir den markierten Rückweg gefunden und sind wieder Richtung Casas del Monte gelaufen.
Dort angekommen, haben wir noch den Ort, 850 Einwohner, also eher klein erkundet. Wer das macht, sollte aber bedenken, dass der Ort an einem Berg liegt. Wenn man also von einem Ende zum anderen läuft, muss man das Stück, das man runtergegangen ist, zum Schluss auch wieder nach oben. Und die Straßen sind relativ steil hier.
Weitere Wanderrouten, die wie ich inzwischen gelesen habe, traumhaft schön sein müssen, findet ihr zum Beispiel hier. Leider sind die Routen alle auf Spanisch beschrieben, aber mit einem Übersetzungsprogramm versteht man es schon.
Es gibt noch viel mehr zu sehen…..
Wie so oft, war eine Nacht zu wenig und das Wetter einfach zu schlecht, um länger zu bleiben. Aber für mich steht fest, dass hierher ich hierher sicher noch einmal herkomme.
Rund um Casas del Monte befindet sich nämlich ein herrliches Wandergebiet. Einige Wanderrouten, die, wie ich inzwischen gelesen habe, traumhaft schön sein müssen, findet man zum Beispiel hier. Leider sind die Routen alle auf Spanisch beschrieben, aber mit einem Übersetzungsprogramm versteht man es schon.
Nicht weit von Casas del Monte entfernt liegt Cáceres, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, deren Altstadt UNESCO Weltkulturerbe ist. Wir haben tatsächlich kurz überlegt, dort anzuhalten, aber die Corona-Beschränkungen in einer Stadt voller Kultur, hätten uns den Besuch sicher verdorben, deshalb – nächstes Mal, ganz sicher.
Nur 20 Autominuten entfernt, Richtung Béjar, liegt der kleine Ort Banos de Montemayor. Hier gibt es Thermalquellen, bereits von den Römern entdeckt und genutzt wurden und die die bedeutendsten in der Region Extremadura sind.
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